Steillagenweinbau

bedeutet vor allem Handarbeit. Reben schneiden, pflanzen, binden, heften, Bodenbearbeitung, Laubarbeiten, Pilzbekämpfung und zu guter Letzt die Lese, alle Arbeiten werden zu Fuß und von Hand erledigt. Nur in einigen Weinbergen können Traktor, Seilwinde und Schienenbahn eingesetzt werden.

Seit den Anfängen des Weinguts betreiben wir aus ökologischen und auch ökonomischen Gründen einen naturnahen Anbau, das heißt, ohne Herbizide, Insektizide und ohne Dünger. Ein Beispiel hierfür ist der Umgang mit den Grünpflanzen zwischen den Reben. Sie sind Konkurrenten um Wasser und müssen deshalb regelmäßig in Schach gehalten werden.
Die so genannten „Unkräuter“ sind aber auch wichtige Wirtspflanzen für tierische Nützlinge und sie hemmen mit ihrem Wurzelwerk die Erosion am Hang. Übermäßiger Bewuchs wird je nach Bedarf und Möglichkeiten gemäht oder untergepflügt und dient so als kreislaufender Humuslieferant und natürlicher Dünger.

Wir lesen unsere Trauben in der Regel von Ende September bis Ende Oktober, trotz des steigenden Risikos durch Regen, hungrige Vögel und gefräßige Wildschweine. Bukett- und Aromastoffe sowie ein harmonisches Zucker-Säureverhältnis bildet sich erst nach einer langen Vegetationsperiode optimal aus, deshalb ist eine angepasst späte und differenzierte Lese für die Weinqualität von großer Bedeutung. Die Trauben werden selektiv in kleine Kisten geerntet und im Keller schonend weiter verarbeitet.

Die 1987 gepflanzten Spätburgunderreben im Weingut Stein gehörten zu den ersten “Roten” im damals noch, rein “weißen” Anbaugebiet und wurden auf Anhieb ein großer Erfolg. Heute gehören auch Cabernet und Merlot zu den roten Steinweinen. Bis zu 70 Grad steile Südhänge mit ihren wärmespeichernden, mineralreichen Schieferböden bieten ideale Voraussetzungen für Rotweintrauben, denn diese sind – mehr noch als Weiße – auf Sonnenschein und Wärme angewiesen. Vor allem die Farbstoffbildung in der Beerenhaut hängt von der direkten Sonnenbestrahlung ab, deshalb werden die Stöcke etwas weiträumiger gepflanzt und im Spätsommer ältere Blätter in der Traubenzone entfernt. Zugunsten der Qualität werden die Erträge sehr niedrig gehalten und erlauben bei trockenem Wetter die Lese vollreifer, dunkelgefärbter Trauben ca. ein bis zwei Wochen vor der Rieslingernte.

Die Geschichte vom Rotwein an der Mosel lesen Sie hier.

Reduzierte Erträge von 4000-6000 Liter pro Hektar, dies entspricht etwa einer Flasche pro Rebstock, sind neben Klima, Lage, Boden und Rebsorte die wichtigste Voraussetzung zur Erzeugung hochwertiger, extraktreicher und langlebiger Weine.

Ausführliche Informationen zu Arbeiten und Methoden im Anbau finden Sie in den Weinbriefen.