Wein, Versuch einer Beschreibung
Wein ist eines der ältesten Kulturgetränke der Menschheit und ein komplexes Naturstoffgemisch aus weit über 1000 verschiedenen Substanzen. Die Zusammensetzung unterliegt mit den Jahrgängen mehr oder weniger starken Schwankungen, sie ist abhängig von Witterung, Traubensorte, Lage und Bodenart, Düngung, Erntemenge, Lesezeitpunkt und der Kellerbehandlung. Die wichtigsten Bestandteile von Wein sind Wasser, Alkohol, Zucker, Wein- und Äpfelsäure. Darüber hinaus kommen noch jeweils ca. 30 Mineralstoffe, 25 weitere Säuren, 25 Stickstoffverbindungen, 10 Vitamine und Hunderte von – teilweise noch nicht identifizierten – Extrakt- und Aromastoffen in kleinsten Mengen vor. Zu diesen gehören auch Substanzen, denen pharmakologische, gesundheits-fördernde Effekte zugeschrieben werden. Jeder Wein entsteht durch alkoholische Gärung. Im Traubenmost vorhandener Zucker (gemessen in Grad Oechsle) wird durch Hefen zu Alkohol und Kohlendioxid umgewandelt. Die großen Unterschiede zwischen – beispielsweise – einem Riesling und einem Gewürztraminer bei gleichem Alkohol-, Restzucker- und Säuregehalt werden durch Stoffe verursacht, die pro Liter weniger als einen Fingerhut voll ausmachen und die dennoch ganz entscheidend zur Qualität, Individualität und Weinentwicklung beitragen.
Weinentwicklung, Reife, Alterung
Bei der Alterung von Weinen laufen vielfältige, teilweise noch unbekannte, komplizierte chemische Prozesse ab. Oxidation ist wohl der bekannteste und auch wichtigste, d.h. die Aufnahme von Sauerstoff durch phenolische Substanzen (Flavanoide). Große Bedeutung haben außerdem die Abnahme freier schwefliger Säure, der Verlust von Kohlensäure und die Freisetzung von Aromastoffen. Weiß- und Rotweine altern sehr unterschiedlich, denn Rotweine enthalten etwa das Zehnfache an Flavanoiden als Weißweine und „vertragen“ dadurch deutlich mehr Oxidation. Diese ist sogar notwendig, mit zunehmender Alterung sorgt sie für den vollmundig-runden Geschmack abgelagerter Rotweine.
Weiße Steinweine verblüffen immer wieder mit ihrer enormen Lagerfähigkeit. Das hat seinen Grund. Unsere sorgfältige Lese und schonende Verarbeitung der Trauben sowie das Kühlen der Moste beim Absetzen der Trubteile, hat eine verstärkte – und erwünschte – Mostoxidation zur Folge. Dadurch werden Bitterstoffe bereits im Most ausgefällt und gelangen erst gar nicht in den späteren Wein. Von diesem Ballast befreit treten die Rieslingweine, unterstützt und gesteuert durch knackige Weinsäure, spritzige Kohlensäure, hohen Extraktgehalt und gegebenenfalls eine „dienende“ Restsüße, in einen langsamen, von Frische und Frucht begleiteten Reifeprozess ein und entfalten dabei ungeahnte Geschmacksnuancen. Komplexe Spät- und Auslesen, Beeren- und Trockenbeerenauslesen, Eisweine, Barrique-Weine, Striehween brauchen mehrere Jahre für ihre optimale Entwicklung und halten sich, bei angemessener Lagerung, über Jahrzehnte auf höchstem Niveau. Mittlere bis hohe Qualitäten entwickeln sich schneller, können aber nach ungefähr zwei Jahren in eine mehr oder weniger starke Entwicklungskrise geraten. In dieser sechs- bis zwölfmonatigen „Pubertät“ probieren sich die Weine manchmal unharmonischer und verschlossener als zuvor. Danach entwickeln sich die Weine jedoch zügig weiter, erreichen bald ihre höchste Qualität und halten diese weitere zehn bis zwanzig Jahre. Sehr einfache Weine zeigen eine stetige, leichte Aufwärtsentwicklung und halten drei bis fünf Jahre ihr Niveau.
Für die Lagerfähigkeit von Wein kann als Faustregel gelten: je einfacher der Wein, desto eher sollte er getrunken werden. Von größter Bedeutung für eine optimale Reife in der Flasche ist die Lagertemperatur, die sich zwischen +10 und +18 Grad bewegen sollte. Kühler reifen Weine etwas langsamer, wärmer entsprechend schneller.
Steinwein genießen
Wir erzeugen in unseren Schiefersteillagen individuelle und authentische Weine, vom einfachen Landwein bis zum komplexen „Striehween“:
für alle Fälle, die Basisweine
Riesling trocken „Traubenflüsterer“ in der Literflasche,
Riesling feinherb „Weihwasser“, Rosé trocken „La vie“ und der
rote „Cuvée X“.
gehaltvoll gehobene Weine
trockene Rieslinge Alfer Hölle, „Blauschiefer“ und „Domwein“,
der leichte Spätburgunder „Red Light“, die Grenzgänger „Redvolution“ und Elbling.
beste Tropfen für Kenner*innen
trockene und feinherbe Riesling Kabinette und Spätlesen aus den Terrassenlagen Himmelreich, Palmberg und Alfer Hölle 1900.
Edelsüße Auslesen, Beerenauslesen und – einzig in Deutschland – „Striehween“, Spätburgunder, Cabernet Sauvignon / Merlot.
weitere Spezialitäten
Riesling-Sekte aus der Lage Klosterkammer, erfrischende Riesling – und Rosé Seccos und ausgefeilte Trester- und Hefebrände.
Nichttrinken schadet Ihrer Gesundheit
Übermäßiger Alkoholkonsum führt unbestritten zu gesundheitlichen Nachteilen. Und das nicht nur am Morgen danach. Es gibt allerdings auch starke Hinweise, auch Nichttrinken stellt gewissermaßen ein Gesundheitsrisiko dar. Und das nicht nur beim Wasser.
Mehr als hundert seriöse Studien mit mehr als einer Million Menschen aus aller Welt, kamen zum Ergebnis, dass Abstinenz eine signifikant höhere Sterblichkeit zeitigt als moderater Weingenuss. Die Ergebnisse belegen eine eindeutig gesundheitsfördernde Wirkung von Rot- wie Weißwein und das gegenüber dem Konsum von Bier und Spirituosen. Verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, sogenannte Polyphenole, üben im Wein vielfältige Schutzfunktionen für den menschlichen Organismus aus, sie wirken entzündungshemmend, senken das LDL-Cholesterin und das Thromboserisiko, vermindern Diabetes und Osteoporose und reduzieren deutlich die Wahrscheinlichkeit an Demenz oder Alzheimer zu erkranken.
Moderater Weinkonsum korreliert mit höherer Lebenserwartung und besserer Lebensqualität – und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung, Einkommen, Lebensgewohnheiten, sondern direkt und ursächlich über das Getränk und seine Wirkstoffe. Als moderater Konsum gelten, je nach Studie, 0,4 bis 0,6 Liter Wein pro Tag – für Männer. Frauen vertragen wegen ihres geringeren Körpergewichts und langsameren Alkoholabbaus rund 30 Prozent weniger.
Weshalb es in jeder Beziehung eine gute Entscheidung ist, Weine zu erzeugen, die auch bei geringem Alkohol reich an Geschmack und Aroma sind.
Wein und Diabetes?
Alle trockenen und feinherben Steinweine sind auch für DiabetikerInnen geeignet. Hefen vergären unter Kälte bevorzugt Glucose, der verbleibende Restzucker besteht deshalb überwiegend aus der weitgehend insunlinneutralen Fructose. Unsere trockenen und halbtrockenen Weine enthalten Glucosewerte unter der gesetzlichen Grenze von 4 g pro Liter, selbst unsere fruchtsüßen Weine liegen mit 5- 8 g Glucose knapp darüber.